Photovoltaik Pflicht: Was gilt aktuell bei Photovoltaikanlagen?

Baden-Württemberg hat als erstes Bundesland eine Solarverpflichtung beschlossen, die bald für Wohngebäude und künftige Renovierungen gelten wird. Ab 2023 müssen Hausbesitzer, die ihre Dächer renovieren, auch Solaranlagen installieren. Kritiker/innen stellen in Frage, was eine „grundlegende Renovierung“ ist.

Nach Angaben der Handwerkskammer Baden-Württemberg hat das Umweltministerium des Landes PV-Anlagen für grundlegende Dachsanierungen zur Pflicht gemacht, obwohl noch viele Fragen offen sind. Mit der Verordnung wird ein Gesetz aus dem Jahr 2021 umgesetzt. Ohne klare Vorgaben ist das Handwerk irritiert.

Der Handwerkstag befürchtet, dass bei mehr reinen Dächern die PV-Pflicht zusammenbrechen wird. Rainer Reichhold, Präsident der Landeshandwerkskammer, sagt, dass PV-Anlagen auf schlecht gedämmten Dächern in ein paar Jahren vielleicht wieder entfernt werden müssen. Das ist wirtschaftlich ineffizient. „Das Dach zu beheizen, wäre ein Bärendienst für den Klimaschutz“, sagt er. Man kann also davon ausgehen, dass Hausbesitzer nach einer Installation nicht schnell Geld für einen Neubau oder eine Dämmung ausgeben werden.

Der Handwerkstag ist enttäuscht, dass das Fachhandwerk in der Verordnung nicht erwähnt wird. Reichhold: „Diejenigen, die das Ganze umsetzen werden, wurden ignoriert.“

Baden-Württemberg ist führend bei der Solarabgabe, aber auch andere Bundesländer machen Fortschritte. Es gibt viele Pläne und Beschlüsse. In der Praxis besteht eine Nachfrage für Photovoltaikanlagen mit und ohne Verpflichtung.

Wird sich die Solarpflicht auf ganz Deutschland auswirken?

Berlin und Baden-Württemberg sind führend, andere könnten folgen. Einige Teile Deutschlands haben eine Solarpflicht für Einfamilien- und Mehrfamilienhäuser verabschiedet. Gebäudeeigentümer und -sanierer müssen auf ihren Dächern solarthermische oder photovoltaische Anlagen installieren. Die Technologie nutzt kostenlose Sonnenenergie und hilft, die deutschen CO2-Ziele zu erreichen. Solarpflicht? Wer ist davon betroffen und wie funktionieren die Solargesetze?

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Das Berliner Solargesetz fordert Solartechnik für 2023

Berlin ist besessen von der Sonne. „SolarCity“ soll bis 2050 25 % des Stroms der Stadt liefern, so der Masterplan. Dieses Ziel kann nur erreicht werden, wenn alle mithelfen. Deshalb verpflichtet der Staat private Einfamilienhäuser und Mehrfamilienhäuser zur Installation von Solaranlagen. Das Berliner Solargesetz regelt dies ab 2023.
Neue und bestehende Gebäude müssen Solaranlagen installieren.

Jedes neue Gebäude und jede grundlegende Dachsanierung in Berlin muss eine Photovoltaikanlage haben.

Ausnahmen bei der Solarpflicht

Installateure von Solarthermie oder Fassaden-PV können die Dachanlage auslassen. Berlin befreit Gebäude unter 50 Quadratmetern von der Solarpflicht. Ausnahmen sind möglich, wenn die Installation einer Photovoltaikanlage nicht rentabel ist.

Was sind die Ziele der Bundesregierung mit einer Photovoltaik-Pflicht?

Was will Berlin von der Solarenergie oder einer Verpflichtung? Ziel ist es, bis 2030 80% des Stroms aus erneuerbaren Quellen zu erzeugen, wobei von einer höheren Nachfrage ausgegangen wird. Außerdem sollen 50% der Wärme klimaneutral sein.

Der Koalitionsvertrag sieht eine Vervierfachung der Photovoltaikkapazität bis 2030 vor. Das Klimaschutzprogramm vom Frühjahr wird in zwei Gesetzespakete aufgeteilt. Das erste wird das Solarbeschleunigungsgesetz enthalten, das die Solarbranche fordert. Das zweite Paket umfasst eine Änderung des Erneuerbare-Energien-Gesetzes und eine Anpassung der Ausschreibungsmengen.

Erneuerbare Energien und Energieeffizienz gewinnen aufgrund der steigenden Stromnachfrage an Bedeutung. Das gilt vor allem, weil der künftige Strompreisverfall ungewiss ist. Selbst wenn die EEG-Umlage im Jahr 2023 aus dem Strompreis entfernt wird, ist die Zukunft ungewiss. Die Direktelektrifizierung und die Stromerzeugung und der Stromverbrauch vor Ort nehmen zu.

In diesen Bundesländern wird über eine Solarpflicht diskutiert

  • Bayern: Gewerbliche Gebäude sollten bis 2021 und Privathäuser bis 2022 verpflichtet werden, PV-Anlagen zu installieren. Das Gesetz wurde nicht verabschiedet. In Bayern wird das Thema erneut diskutiert.
  • Private und gewerbliche Neubauten in Bremen müssen bis 2023 Solaranlagen installieren. Die Verpflichtung gilt auch für bestehende Gebäude mit renovierten Dächern.
  • Sachsen: Sachsens neues Energie- und Klimaprogramm wird 2021 prüfen, ob Photovoltaikanlagen auf Dächern oder offenen Parkplätzen installiert werden können. In Arbeit.
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